1 Systematik
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Echsen (Sauria)
Familie: Agamen (Agamidae)
Gattung: Intellagama lesueurii
Art: Australische Wasseragame
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2 Trivialname
Deutsch: Australische Wasseragme
Englisch: Gippsland Water Dragon, Australian Eastern Water Dragon, Water Dragon, crocodile, alligator, sally
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3 Schutzstatus
Kein Schutzstatus
In Österreich meldepflichtig
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4 Verbreitung und Lebensraum
terra typica: entlang der gesamten Ostküste, den nördlichen Bereich Cape York Halbinseln meiden sie, Queensland und Northern Territory werden nur am tropischen Regenwald erreicht.
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5 Verbreitungsgebiet
Die Art bewohnt das östliche Australien und ist stets in der Nähe von Fließgewässern zu finden. Dabei beginnt die Verbreitung von Intellagama lesueurii howittii im Gippsland in Victoria und erstreckt sich nach Norden bis zum Kangaroo Valley in New South Wales. Danach beginnt die Verbreitung von Intellagama lesueurii, die nach Norden bis Cooktown in Queensland reicht. Oft dringen Australische Wasseragamen in urbane Gebiete vor, so etwa bei Canberra, Sydneyund Brisbane.
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6 Klimawerte
Südostpassatwinde bringen den Gebirgen des Ostens ganzjährig Steigungsregen. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über recht hoch, was unter anderem dem Ostaustralstrom zu verdanken ist. Er sorgt mit Wassertemperaturen um 22 °C für subtropisches, weiter nördlich auch tropisches Klima. Dazu kommt eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, die dafür sorgt, dass die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht recht gering bleiben. Die Niederschläge verteilen sich meist auf das Sommerhalbjahr, es fallen insgesamt zwischen 1000 und 1500 mm.
Im Gebirge weiter westlich nehmen die Temperaturen und die Niederschläge stark ab. Das macht sich z. B. damit bemerkbar, dass der Winter der Hauptstadt Canberra regelmäßig Nachtfröste bringt und im höheren Bergland sogar Wintersport möglich ist.
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7 Beschreibung | Größe
Australische Wasseragame erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 24,5 cm. Die Hinterbeine erreichen 95 %, der Schwanz das 2,5-fache der Kopf-Rumpf-Länge. Die Schuppen sind größtenteils recht klein und einförmig, werden jedoch gelegentlich durch Querreihen größerer Schuppen unterbrochen.
Nacken und Rücken tragen auffällige Kämme stacheliger Schuppen, der Schwanz weist oberseits einen Schuppenkiel auf. Der Körper und der Schwanz sind für besseren Antrieb bei den schlängelnden Schwimmbewegungen seitlich zusammengepresst.
Die Australische Wasseragame ist olivfarben bis braun, mit einem dunklen Streifen vom Auge bis zum Nacken, dunklen Querbändern am Rücken und rötlicher Färbung auf der Brust.
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8 Alter
Die Australische Wasseragame wird durchschnittlich 25 Jahre alt.
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9 Vergesellschaftung
Die Vergesellschaftung von Australischen Wasseragamen (Intellagama lesueurii) mit anderen Reptilien gestaltet sich zunächst aufgrund der dann auftretenden Terrariumanforderungen als schwierig. Einige Vergesellschaftungen werden zwar von einigen Haltern erfolgreich praktiziert und auch in der Literatur finden sich Hinweise dazu, aber in einem „normalem“ Wasseragamenterrarium würde eine Art unter der anderen leiden.
Die Vergesellschaftung mit Schildkröten sollte grundsätzlich nicht praktiziert werden, da der Kot der Schildkröten Krankheiten bei den Wasseragamen verursachen kann.
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10 Einzel- oder Gruppenhaltung
Eine Einzelhaltung aufgrund von Platzmangel ist grundsätzlich nicht empfehlenswert. Das komplette Verhaltensspektrum der Tiere wird man wohl nur in einer Gruppe 1.2 oder mehr zu sehen bekommen, aber es gibt auch Halter, die Einzeltiere lange Jahre gehalten haben. Es ist zudem davon auszugehen, dass in der Natur auch ein nicht unerheblicher Teil der Population als Einzelgänger unterwegs sind. Auch gibt es hin und wieder Wasseragamen, welche aufgrund ihres aggressiven Verhaltens nicht in einer Gruppe gehalten werden können. Der Idealzustand ist aber die Gruppenhaltung von einem Männchen und mehreren Weibchen!
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11 Geschlechtsbestimmung
Die Australische Wasseragame ist zur Geschlechter-Unterscheidung im Kloakenbereich anhand der signifikanten Unterschiede, wie Präanal- und Femoralporen zu bestimmen. Sie entwickelt ihre geschlechtsspezifischen Merkmale erst im Alter von 10-18 Monaten. Oft wird behauptet, dass man bei frisch geschlüpften Jungtieren Anhaltspunkte bezüglich auf das Geschlecht findet, dies ist nicht Wissenschaftlich belegt und man kann sich nicht drauf verlassen!
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12 Erkennungsmerkmale des Männchens
Kamm: Fransenwuchs
Schwanzwurzel: Ansatz ist kräftiger
Femoralporen: erhabene pickelartige Poren
Gesamtlänge: 80 – 100 cm (auch größer)
Gewicht: bis 800g (ab und an 1000g)
Korpus: kräftig, hoch und schmal
Kopf: breit und kantig
Oft werden einem ein Jungtiere verkauft mit der Aussage, es sei ein Pärchen, dies ist nicht Möglich zu bestimmen! Allerdings gibt es diverse Anzeichen, was vermuten lässt, denn ein männliches Jungtier entwickelt sich in der Regel schneller, wirkt optisch kräftiger und größer gegenüber seinen gleichaltrigen weiblichen Artgenossen. Nur muss man dazu den Vergleich aus demselben Gelege haben, und es gibt auch keine 100% Sicherheit!
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13 Erkennungsmerkmale des Weibchens
Kamm: kleine unscheinbare Zacken
Schwanzwurzel: Ansatz ist schmaler
Femoralporen: unscheinbare Poren
Gesamtlänge: 60 – 80cm (selten über 80cm)
Gewicht: bis 300g (selten über 400g)
Korpus: flacher und bauchiger
Kopf: kürzer und abgestumpft
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14 Lebendfutter
Auf dem Speiseplan stehen Grillen, diverse Schaben, Heimchen, Heuschrecken, Rosenkäferlarven, Zophobas, Mehlwürmer, Maden, kleinere Echsen, Schlangen sowie junge Artgenossen, Fisch, Nestjunge Nager und Vögel. Diese Agamen sind Jäger die auf ein bestimmtes Bewegungsspektrum ihrer Beute eingestellt sind, von daher sollten sie auch im Terrarium so oft wie möglich aktiv jagen und nicht passiv auf eine Fütterung warten. Eine abwechslungsreiche Ernährung, statt viel, ist angeraten, um keine Überfütterung zu erzielen.
Diese Vielseitigkeit schafft man leichter, wenn eher kleine Nahrung als ein einzelnes großes Exemplar gewählt wird. Insekten aus dem Fachhandel, eigene Zucht und Wiesenplankton sind als Nahrung möglich. Es sollte auf eine optimale Supplementierung geachtet werden.
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15 Grünfutter
Gemäß dem Leben im tropischen Regenwald wird diese Kost reich an Blüten und Blätter sein, was man im Terrarium nachempfinden kann. Die Tiere bevorzugen anscheinend farbige Bestandteile, wie Möhren, diverse Salate und Obstarten. Jedoch ist bekannt, dass gerade süßes Obst, wegen des Fruchtzuckers, eher selten zur Diät der Terrarientiere gehören sollte.
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16 Verhalten
Wasseragamen sind sehr scheu und reagieren bei Bedrohungen oft mit panischer Flucht. Ihre bevorzugten Aufenthalts- und Sonnenplätze sind Äste. Jedoch lassen sie sich bei kleinsten Anzeichen einer Gefahr, selbst aus großer Höhe, in das darunter befindliche Wasser fallen. Gegen Feinde jeder Art ist das eine rasche Flucht.
Die Art bevorzugt das Wasser und hat sehr gute Schwimm- und Tauchkünste entwickelt. Selbst bei zweistündlichem Aufenthalt im Wasser sind sie kaum auszumachen, da nur Nasenspitze aus dem Wasser schaut. Grüne Wasseragamen bevorzugen das Leben in kleine Gruppe, zu der ein Männchen und mehrere Weibchen gehören, was auch im Terrarium anzustreben ist.
Sie haben ein individuelles Verhaltensspektrum, was als unterschiedliche Charaktere bezeichnet werden kann. Eine Gewöhnung an eine Bezugsperson ist vorhanden, wogegen sie ihnen Fremden mit Zurückhaltung begegnen.
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17 Fortpflanzung
Ein Männchen umwirbt das Weibchen, wobei es auch zu Verfolgungsjagden kommen kann. Sofern das Weibchen Paarungsbereitschaft signalisiert, kann das Männchen den sogenannten "Nackenbiss" ansetzen und die eigentliche Paarung erfolgt.
Das Weibchen legt zur Eiablage eine Art Röhre an, die etwa 8 bis 12 Zentimeter tief ist, und legt 6 bis zu 20 Eier ab. Im Inkubator entwickelt sich ein Gelege bei 24-30°C innerhalb von 67 bis 90 Tagen, bis schließlich die Jungen schlüpfen.
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18 Zucht
Ein Männchen umwirbt das Weibchen, wobei es auch zu Verfolgungsjagden kommen kann. Sofern das Weibchen Paarungsbereitschaft signalisiert, kann das Männchen den sogenannten „Nackenbiss“ ansetzen und die eigentliche Paarung erfolgt. Das Weibchen legt zur Eiablage eine Art Röhre an, die etwa 10 bis 20 Zentimeter tief ist, und legt 6 bis 20 Eier ab. Im Inkubator entwickelt sich ein Gelege bei 24-30°C innerhalb von 67 bis 101 Tagen, bis schließlich die Jungen schlüpfen.
Inkubationstemperatur | Dauer | Geschlechtsverteilung | Quelle |
26,7°C | 68 - 74 Tage | nur Männchen | LANGERWERF 1999 |
28°C | ? | nur Weibchen | LANGERWERF 1999 |
28-31°C | 56 - 60 Tage | nur Weibchen | LANGERWERF 1999 |
≤ 25°C | ? | nur Weibchen | HARLOW 1994 |
18 - 33°C | ? | 50/50 | LANGERWERF 1999 |
27,2°C | ? | ca. 50/50 | LANGERWERF 1999 |
26,1 - 28,5°C | ? | ca. 50/50 | LANGERWERF 1999 |
30°C | 86 Tage | ? | ZIMMERMANN 1983 |
29 - 30°C | 85 - 90 Tage | ? | SMITH 1979 |
28 - 29°C | 53 - 63 Tage | ? | EGERT 2002 |
Jungtiere fressen zunächst überwiegend Insekten und andere Wirbellose, wobei man sie gezielt auch an vegetarische Kost führen sollte. Ausgewachsene Wasseragamen gelten dann als Allesfresser, denn zusätzlich zur vegetarischen Kost sind Nagetiere, Vögel, Fische sowie große Insekten und andere Wirbellose im Beutespektrum. Gerade durch ein gutes Klettervermögen können die Tiere Vögel jagen. Da das Wasser in gleicher Weise zu ihrem Lebensbereich gehört, sind sie dort sehr erfolgreichen Fischjäger.
Unter den Bedingungen, wie sie im Terrarium gegeben, sind allerdings einige Grundsätze zu bedenken.
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19 Literatur
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