Abdichtung Konstruktion Materialwahl
- die immer wieder gestellte Frage -
Da die Frage der Versiegelung mit Spielzeuglack und co nahezu täglich auftritt in diversen Foren / Gruppen und dergleichen schreibe ich euch allen mal meine Meinung dazu UND begründe sie auch wie ich zu dieser Meinung komme.
Was wird gerne genommen?
Lackversiegelung, Harz, und Leim(e)
Chemisch mal betrachtet wird genommen:
Harze und Leim(e).
Die chemische Zusammensetzung dieses beliebte D3 Leims kenne ich nicht genau genug, werde mich hier aber noch damit beschäftigen. Anders sieht es bei den Lacken aus.
Seid vielen Jahren gibt es großteils ja nur noch die Lösungsmittel reduzierten Lacke. Voc Wert bedingt.
Wie das aufkam wurden auch kfz teilweise damit lackiert. Der pseudo Sinn dessen lass ich hier mal außen vor.
Lacke unterscheiden sich grob in 2 Arten. Die erste sind Lacke auf Kunstharz Basis, die zweite basiert auf Acryl.
Es heißt das Acryllacke verboten sind. Das ist mal grundsätzlich Falsch. Dieser Lacktyp ist im KFZ Bereich verboten in der EU. Sonst nicht!
Das was wohl jeder von euch kennt ist die klassische Orangenhaut die heutzutage nahezu jedes Fahrzeug hat. Hier wurde der Lack so umgebaut das chemische Lösungsmittel reduziert wurden, und durch Wasser ersetzt wurden.
Diese Orangenhaut kommt dadurch zustande das Lösungsmittel und Wasser zu schnell über die Oberfläche verdunsten und sich im Feststoff (Pigmenten und Trägerstoff) regelrechte Inseln bilden.
Häufig liest man dann noch den Punkt Spielzeuglack. Was ist das überhaupt? Der sogenannte Spielzeuglack ist nichts anderes wie Herkömmlicher Kunstharzlack bei dem
Jedoch zusätzlich Blei eigentlich verboten ist und ein paar weitere chemische Helferlein. Blei, ist aber grundsätzlich auch in den anderen nicht mehr drin. Bleibt also noch die anderen chemischen Helfer. Davon gibt es Massen.
Grundsätzlich sehe ich das so das der Spielzeuglack nix anderes ist wie Normaler Kunstharzlack nur doppelt so teuer.
Zurück zum Basisthema.
Kunstharzlack = künstlich und/oder natürliche Harze die mit Hilfe weiterer teils FlüchtlingeR Komponenten abgemischt werden. Diese Flüchtlingen Bestandteile entweichen und dadurch trocknet der Rest aus. Er erhärtet also. Bei einem Kunstharzlack dauert das je nach Lack „Unterart“ Tage, Wochen, bis hin zu Jahren. Alte Kunstharzlack enthielten einen Stoff der Rissbildung verhinderte. Blei. Der ist ja heutzutage eh nicht mehr drin. Hier aber Vorsicht! Ein Großteil der Lacke kommt aus China. Was da drin ist, und was draufsteht ist naja. Finger weg… überlegt mal selbst drüber ob das richtiges Sparen ist wenn man alles von da drüben, kommen lässt.
Wieviele Skandale es (vor Corona) gab wo Lacke zurückgerufen wurden eben wegen dem Bleianteil. Da wird in China ein groser Topf gekocht, in zig verschiedene Behälter gefüllt und jeder bekommt nen anderen Aufkleber…
Also wissen wir jetzt das Kunstharz über die Oberfläche ausdunstet.
Der Große Unterschied kommt jetzt. Der Acryllack. Es gibt da einen „Zwitter“ der gestrichen oder gesprüht wird und dann ausdunstet. Das ist kein vernünftiger Lack, des ist schlicht und einfach Schrott. Wo der ist? In jeder Spraydose die Acryllack enthält. Zudem ist dieser so „dünn“ das er überhaupt mit dem geringem Druck durch die Düse passt… Finger weg ist das beste..
Ein Echter Acryllack besteht mindestens aus 2 verschiedenen Stoffen.
-Dem Lack selbst ( genannt Basislack),
-einem Stoff der die chemische Reaktion auslöst ( der „Härter“
- und Zusatzstoffen
Diese Zusatzstoffe können Verdünnungen sein, aber auch solche Stoffe wie der sogenannte Elastifizierer. Oder sowas wie Glimmer Effekte oder oder oder bis hin zum Farbwechsel und mehr.
Bezeichnet wird das dann als „2K Lack“. 2 Komponenten also (Basis und Härter)
Bei diese Lackart findet auch eine ausgasung statt, Die eigentliche „Aushärtung“ erfolgt nicht über die Oberfläche durch Reduktion wie beim Kunstharz, sondern durch die Reaktion IM Lack selbst.
Grob gesagt entweicht beim Kunstharz alles über die Oberfläche, beim 2k reagiert es intern.
Dies jetzt ist hier auch nur was anderem Vergleichbar. Dem Harz. Hier gibt es Kunstharze (was im ganz ganz grobem Prinzip eigentlich auch einer Art Kunstharzlack entspricht) und als 2-tes die Epoxidharze.
Gerade Epoxidharze gibt es wohl annähernd soviel verschiedene wie weltweite Reptilienarten.
Hier muss man sich noch intensiver mit dem Hersteller beschäftigen. Import aus diversen Versandhäusern, Nunja, drauf schreiben kann ich auch viel auf so je Verpackung… ich vertraue hier nur auf Produktionen die in D entwickelt und produziert werden. Davon haben wir wenige aber sie gibt es.
Bei den Harzen wird auch mit mehrerer chemischen Bestandteilen gearbeitet, der Basis, und dem Härter. Manche Zusammensetzungen sind wasserbeständig, manche sind UV beständig, und manche sind wasserfest. Vorsichtig! Wasserbeständig heißt das diese eine Zeit X ihre Struktur im Wasser nicht verändern, jedoch durchaus Stoffe abgiebt . Wasserfest hingegen heißt auf gut deutsch das das auch eine Zeit X unter wasser genutzt werden kann. Die Zeit X ist hierbei beliebig, da müsst ihr ganz genau ins Chemische Datenblatt sehen. Dieses ist bei diversen Versandunternehmen entweder gar nicht dabei, oder nur auf Anfrage zu bekommen. Verwechselt das chemische nicht mit dem technischem Datenblatt. Im technischem steht (mit Glück) das „genaue“ Mischungsverhältnis und die Reaktionszeiten, im chemischen deutlich mehr wie Inhaltsstoffe usw. Das dann aus China? Ähm….
Wichtig ist bei ALLEN Mischungen ganz genau zu lesen ob das angegebene Mischungsverhältnis in Gewichtsanteilen (am besten Grammgenau) angegeben ist, oder dieses nach Volumenanteilen in ml drin steht.
Eine bloße Angabe von beispielsweise 2:1 ist häufig zu ungenau.
Jetzt würde die Leimlösung kommen, aber hier fehlt mir noch das Wissen. Das reiche ich mal nach wenn ich das habe.
Es gibt bei den Lacken noch eine 3-te Variante. Diese beschreibe ich euch hier zwar, jedoch gilt hier neben den üblichen Sicherheitsvorgaben/ Vorschriften was Lacke und Harze angeht noch ne gewaltige mehr. Ich kenne das nun folgende Produkt gut, habe schon viel damit gearbeitet und bin vom Material begeistert. Ich habe mit dieser 3ten Art einige Offroad Fahrzeuge die extrem beansprucht werden lackiert bis hin zu Achsen, und nur beste Erfahrungen damit gemacht. Die Lacke aus der Luftfahrt.
Stellt euch vor es steht eine 747 in Dubai bei 60/70 grad auf der Startbahn, steigt auf 10 km wo es minus 50/60 grad hat und ne enorme uv Strahlung und sie landet in Schnee und Eis in Grönland und wird dort mit heißen Alkohol oder Glükohl abgewaschen zur Enteisung. Die müssen mehr als robust sein damit nach 2 mal Fliegen noch Lufthansa drauf steht und nicht blankes Aluminium landet. Diese Lacke wären für die Versiegelung geradezu prädestiniert. Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen das ich fertig lackierte Fahrzeuge dastehen hatte, davor ein anderes gemacht habe und auf dem fertig lackierten laag Eisenstaub vom Flexen, Farbnebel von anderen Lackierungen, das hat dieses Lack nicht interessiert, einfach mit nem Lappen abgewischt, zur Not etwas Nitro. Ohne das es den Lack angegriffen oder verkratzt hat. Extrem robust, sehr teuer, schwer zu bekommen sind die einen Probleme. Das größte jedoch ist die Verarbeitung. Die hier verwendeten Chemikalien sind so heftig das ich zum lackieren alle 8-10 Minuten die beiden Filter der Atemschutzmaske (Vollschutz) wechseln musste und der Einweg Lackieranzug Nach 15 Minuten sich in seine Bestandteile aufgelöst hat.
Die Sicheitsvorschrift besagt (mit Berechtigung) das der Lack nur mit Atemluft von außen verwendet werden darf im überdruckverfahren.
Endangewendet ist es die Lösung überhaupt, in der Verarbeitung jedoch mit äußerster Vorsicht zu verwenden und für den Laien eigentlich nicht anwendbar. Die verwendeten chemischen Komponenten führen zu dauerhaften neurologischen Schäden. Aber nur der Vollständigkeit wegen diese 3-ten Art mal erklärt.
Gelesen hab ich auch schon das gefragt wurde wegen Schiffslacken. Das ist ein absolutes „No Go“ denn diese Lacke sind häufig sogenannte Anti Fouling Lacke. Die sind in der Verarbeitung wohl genauso krass wie die „Air-Lacke“ aber mit so brutaler Chemie drin die ja Ansiedlung von Algen Muscheln usw verhindern soll. Was dieses Zeug dann in den Meeren anrichtet darüber möchte ich lieber gar nicht nachdenken…. Das wäre der chemische Tod sämtlichem Lebens im Terrarium.